In einem Wald, an einem See
Lebte einst ne kleine Fee
Sie war nicht groß, ein Finger lang
Doch Mensch fängt sie zu singen an
Dann tönt Musik durch Laub und Äste
Die Tiere feiern rauschend Feste
Und tanzen, singen, lachen dann.
Was Musik so mit eim machen kann
Sie war erst ein knappes Jahr hier im Wald. Und alle Tiere mochten sie. Denn sie konnte nur das Gute in all den Tieren sehen und schaffte es mit ihren Liedern immer wieder, dass sich die Wesen des Waldes gut fühlten.
So begegnete sie an einem ihrem ersten Tage im Wald einem jungen Igel. Und der Igel beklagte sich bei ihr über seine Stacheln, weil sie so picksig sind und er deshalb von niemandem gestreichelt wird.
Deine Stacheln sind zwar picksig, doch sie sind auch richtig toll
Mit ihnen kannst du dich beschützen und wie ne Kugel rolln
Unter den Stacheln bist du weich und zart, das weiß ich aber auch auch
Und möchtest du gestreichelt werden, dann kraul ich deinen Bauch.
Der Specht kam eines Tags zu ihr und schüttete sein Herz aus. Ich möchte den anderen nicht auf die Nerven gehen mit meinem lauten Klopfen und Hämmern. Aber nur so finde ich die Würmer unter der Rinde. Da stimmte die Fee sofort ein Lied an, während sie laut auf alle Bäume klopfte.
Klopf klopf klopf klopf
Hört man zwischen den Bäumen
Klopf Klopf klopf klopf
Mach mit, du willst nichts versäumen
Das Leben braucht Rhythmus und Schwung
Es braucht geklopf und gesumm
Ein jeder bringt ein, was ein jeder hier kann
Das ist der Rhythmus des Waldesklang.
Und alle Tiere des Waldes stimmten mit ein und sangen und klopften mit. Und der Specht hatte nicht mehr das Gefühl zu stören. Er fühlte sich stolz der Rhythmus des Waldes zu sein.
Aus seinem tiefen Bau heraus kam der Fuchs geschlichen,
er stieß ein lautes Heulen aus, er hat die Nase voll, gestrichen
denn überall im ganzen Wald riecht es nach Müll und Menschen
denn diese schmeißen alles weg und kennen keine Grenzen.
Die Fee konnte den Fuchs sehr gut verstehen. Und gemeinsam riefen sie alle Tiere zusammen und begannen den Wald aufzuräumen. Und als der Abend dämmerte und die Sonne hinter den Bäumen unterging, da atmete der Fuchs tief durch er konnte endlich wieder die Gerüche des Waldes wahrnehmen. Das saftige feuchte Moos, die süße, harzige Baumrinde, den weichen Duft der Zirbelspitzen, den Steinpilz, der so kräftig erdig riecht.
Und als der Winter einbrach, da kam das Eichhörnchen zu ihr. Es hatte große Angst, dass es die Nüsse nicht mehr findet, die es über den Sommer vergraben hatte.
Ich weiß zwar nicht wo deine Nüsse sind, doch eins weiß ich genau.
Tief in dir weißt du wo deine Schätze sind, denn du bist ziemlich schlau
Und wenn du dir ganz arg vertraust, dann findest du den Weg zur Nuss
Und dann, das wirst du bald erfahrn, wird alles gut zum Schluss.
Dann brach die Weihnachtszeit an und alle Tiere machten es sich mit ihren Familien in ihren Höhlen und Nestern gemütlich, um das Fest zu feiern.
Nur die Kleine Fee, sie hatte keine Familie. Und stand allein am Waldesrand.
Als die anderen Tiere das sahen, da erschraken sie sehr über sich selbst. Sie hatten die Fee vergessen. Und so strömten sie alle heraus, um die Fee zu sich einzuladen.
Da schwang ein Zauber durch den Wald. Und der Gesang der Fee erfüllte jedes Fest. In jeder Höhle jedem Nest war Liebe, Wärme, Melodie.
Ein Weihnachtszauber wie noch nie.
Jubalu & Blakob