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Geräuschkulisse

Der Bagger auf meiner rechten.

Vogelgezwitscher auf meiner linken.

Vor mir das brodelnde Feuer.

Was für Kontraste inmitten meines Seins.

Kaffee in meiner rechten Hand. Tee in meiner linken.

Die Erde wackelt, alles bebt. Gebohrt und gestampft.

Ein Vogel fliegt weg. Wo sind wir gelandet?

Wohin landest du, schöne Blaumeise?

Suchst du dir neuen Boden mit deinen leichten Flügeln?

Überall fester Bestand.

Doch wo noch leichte Erde, beweglich und ungeordnet, nicht fest erdrückt?

Wo bleibt der Atem, wir stampfen alles zu.

Doch suchen wir nach Lebendigkeit und erlöschen sie um uns herum fest zu.

Mit Materie und Verstand.

Wo unser Blick sich lenkt, sind unsere Gedanken unterwegs.

Fest zugemauert um uns herum.

Nichts spüren. Sensibilität aus.

Überforderung mit all diesen Gefühlen und Emotionen, die wir allein erleben müssen.

Einschalten. Ton an. Programmführung für Gefühle bitte.

Informationen einordnen, um das Fühlbare geistig zu verstehen.

Wieder zumauern. Fester Beton diesmal. Ein Bagger und ein Stampfer.

Atem weg. Ein und Aus. Nicht mehr drin rühren und sie anschauen, jeden monotonen Tag.

Alles steril alles rein. Glatt bestrichen. Uniform eins.

Ausatmen. Doch wo war nochmal die wahre, vielseitige, wilde Natur?

Unser Selbst?

Wir drehen uns um, um nicht zu spüren.

Zu groß. Zu weit. Zu unendlich. Zu offen. Zu leicht.

Wir bohren Löcher, um zu verstehen.

Tief in die Erde und drücken sie wieder fest zu.

Mit Materie und Verstand.

Der Mensch in seiner vollkommenen Macht.

Eine Wende gegen sich selbst.

Von leicht zu schwer. Von offen zu fest.

Von Unordnung zur Ordnung. Von unaushaltbar zu haltbar.

Strategien en Masse, du Mensch du hast.

Lauter sein als das ganze herum.

Hörbarer sein als die eigene Natur.

Verletztes Herz mit aller Rastlosigkeit in eine Ausdrucksform bringen.

Massenform. Strukturelle Form.

Doch wo bleibt deine eigene Naturstimme? Dein leichter Gesang, deine Herzensmelodie?

Wieder Vogelgesang.

Diesmal auf meiner rechten.

-Jubalu

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